Ihr Lieben,
ich danke euch für die lieben Worte! Es hilft
wirklich! Danke!
Am Dienstag (8.8.) kam ich also nüchtern gegen
7 Uhr in der Uniklinik an… gegen Mittag sollte die OP sein – am Vorabend
wollten sie mich aufgrund des hohen ß-HCG von 28.000 am Liebsten da behalten
aber ich wollte gerne noch eine Nacht zu Hause verbringen, duschen und das
Unterstübchen blankrasieren und mein Zeugs organisieren. (Ich musste sogar
unterschreiben, dass ich gegen ärztlichen Rat nach Hause ging) Als ich dann
nochmal komplett untersucht wurde durfte ich mit meiner Akte auf Station… ich
war entspannt. Und bums sollte ich mich auch schon ausziehen und bäm ging alles
ganz schnell – ich war eine der ersten auf dem OP-Plan.
Die Ärzte/ Schwestern/ Helferlinge waren alle
so lieb – wenn ich Angst gehabt hätte, hätten sie sie mir genommen – und dann
war es auch schon vorbei – ich liebe dieses friedliche Einschlafen und
schleichende Aufwachen und wieder wegnicken… irgendwann war ich dann so ne gute
halbe Stunde wach und hatte voll den Druck auf der Blase – als mir dann die Schwester
eine Bettpfanne holte kamen auch schon meine Sanis, die mich ins andere Haus
transportierten – da hab ich das mit der Bettpfanne schnell sein lassen.
Auf Station habe ich auch noch ne ganze Weile
ausgehalten, bis ich jmd. gefragt habe ob ich überhaupt aufstehen und Pipi
machen gehen darf – ich durfte – mit Hilfe – Gott war das schön! Endlich pipi!
Das Aufstehen war schon schmerzhaft –
grundsätzlich schmerzten diese Bewegungen… dazu
hatte ich noch einen Drainagebeutel aus dem Wundflüssigkeit rauslief –
dieser war mit mir vernäht – hab ihn nämlich ein paar Mal fallen lassen –
Autsch.
Am Abend besuchten mich meine Lieben – Spinni
blieb draußen – ich wollte nicht, dass er mich so sieht. Aber ich habe ihm vom
Fenster aus beobachten können – ich wollte an dem Abend einfach so viel wie
möglich liegen.
Bei diesem Besuch entdeckten sie, den Schnullerbaum
– ein großer Baum an dem ganz viele Schnuller angebracht wurden – in einen
unten angebrachten Briefkasten können „große Kinder“ ihre Schnuller reinwerfen –
diese werden dann an den Baum gehängt. Ich finde es eine tolle Idee.
Zum Abendessen bekam ich eine Suppe (HUNGER)…
und dann schaute ich mit meiner Bettnachbarin einen Nordseekrimi mit
Untertiteln – irgendwie funktionierte das mit den Kopfhörern nicht – aber egal.
Am nächsten Morgen war ich schon gegen 6 wach
– dann kam das Frühstück und darauf die Visite – leider konnte sie das
Schwangerschaftsgewebe nicht rauspressen – auch ein Schnitt brauchte nicht das
gewünschte Ergebnis weswegen der Eilleiter entfernt werden musste – Schluck –
okay… aber wenigstens kann sich dort kein weitere Schwangerschaft einnisten… na
ja mit Wundern würde ich jetzt eh nicht mehr rechnen.
Und dann schleppt sich der Tag… meine
Bettnachbarin geht – dafür kommt eine neue Frau, die sich ständig übergibt und
deren Haare en Masse im Bad liegen – ich lese endlich mein Buch zu Ende – höre Hörbuch.
Dann kommt eine dritte Frau – und bei ihr wird gleich die OP stattfinden… irgendwann
wird sie abgeholt und ich bekomme ein weiteres Süppchen (HUNGER).
Später kommt die neue Frau wieder zurück und
wir drei kommen ins Plaudern. Die Dame am Fenster hat Eierstockkrebs – bäm, da
kommen einem die eigenen Wehwehchen unbedeutend vor. Und die andere Frau, 35,
hat 4 Kinder und wurde jetzt trotz Spirale schwanger – jedoch auch eine Eilleiterschwangerschaft
und hat sich gleich beide Eilleiter entfernen lassen – krass – ich dachte
schon, dass ich, als eine von Hundert was „besonderes“ sei – aber sie toppte
das!
Später konnte ich raus gehen um mein Mäuschen
zu sehen – er war deutlich schneller als er und er wusste nun, dass Mama ein
Aua hat…
Die nächste Nacht war ganz schön Kacke – die Dame
am Fenster übergab sich wieder und die andere hatte so starke Schmerzen, dass
sie weinte und eine Infusion bekam. Krasse Nacht aber okay, so ist das nun mal
im Krankenhaus.
Frühstück und Visite… mir wurde am Vortag
wohl vergessen Blut abzunehmen – dies würde heute geschehen – und sobald der
Wert da ist und gut gesunken ist dürfte ich gehen. Beim Entfernen der Flexülen
kam ein riesiger Blauer Fleck zum Vorschein. Dann wurden die Pflaster
gewechselt und der Drainagebeutel entfernt – der Schlauch endete im Douglas Raum
– und das Herausziehen war widerlich! Bis in die Tiefen der eigenen Eingeweide
spürt man das Ziehen! Was war ich froh als der Schlauch raus war! Puh!
Ein leckeres Hühnchen mit Kartoffeln durfte
ich noch essen und erst danach kam dann der Wert (4000) und der
Entlassungsbrief
Somit durfte ich gegen 13 Uhr nach Hause.
Ich verbrachte ein paar anstrengende Tage zu
Hause – wobei es jeden Tag besser ging – aber mein Bauch war noch sehr
aufgebläht – meine Hose ging nicht zu… aber egal. Spinni verstand nicht, warum
ich ihn nicht hochnahm – ich kniete mich dann runter und versuchte ihn so zu
trösten, wenn er es brauchte. Aber das Mama ein Aua hat verstand er – jedes Mal
wenn er den blauen Fleck an meinem Arm bemerkte, sagt er „Mama Aua“ und auch
wenn er die Pflaster auf dem Bauch bemerkte. Aber ganz die coole Socke, die er
ist, hat er jedes Mal gepustet, damit mein Aua schnell weg geht.
Am Montag (also knapp eine Woche nach der OP)
schleppte ich mich zu meiner Gyn und ließ mich noch eine Woche krankschreiben –
mit so einer Riesenplauze wollte ich nicht ins Büro.
Und dann hatte ich auf einmal nachts Fieber –
hab eine Ibuprofen genommen und hoffte auf schnelle Linderung… am nächsten
Morgen ging es mir noch schlechter – mir war übel und ich sah wohl einfach nur
beschissen aus – also zurück in die Uniklinik – dort durfte ich mich auch
gleich ins Bett legen – mir wurde Blut abgenommen und ich durfte Urin da lassen
– später wurde ich dann geschallt und die Ärztin vermutet eine Harnwegs- oder Blasenentzündung
(aber ich hatte keine Schmerzen beim Pipi machen) und verschrieb mir ein
Antibiotika.
Dieses nahm ich dann gegen Mittag – und dann
legte ich mich mit Spinni zum Mittagsschlaf hin – bäm wieder Fieber… und als
meine Mutter Spinni ins Freibad abholte und mein Mann einkaufen ging fingen bei
mir die Höllenqualen an – ich wollte so gerne sterben. Ich wusste nicht, ob ich
Ibuprofen mit den Antibiotika nehmen dufte – und die Schmerzen waren so stark,
dass ich mir den Beipackzettel nicht durchlesen konnte – ein Glück kam mein
Mann wieder, flitze in die Apotheke (im Nachbarhaus) und klärt das ab und ich
durfte die Ibuprofen nehmen – aber bis sie wirkte heulte ich noch ne gute halbe
Stunde durch – dann wurde es langsam besser – den ganzen Tag hatte ich nichts
gegessen – wer mich kennt weiß, dass ich immer essen kann – und daran sieht
man, dass es mir echt beschissen ging! Die Couch hatte ich leider auch vollgeblutet - danach war es dann aber wenigsten vorbei mit dem Gesuppe...
Von da an ging es mir besser – und das ist
auch gut so. Gerne hätte ich noch etwas mehr Zeit zu Hause verbracht aber jetzt
bin ich wieder in der Arbeitswelt angekommen. Meine Hose ging dann am Mittwoch
zu. Ach und am Freitag hab ich mir noch einen komischen Leberfleck entfernen
lassen – ein weiteres Pflaster :)
Als mir am Montag vor der OP gesagt wurde,
dass es tatsächlich eine ELSS ist, und dass ES raus muss musste ich mit den
Tränen kämpfen. Aber da ich es noch nicht gesehen hatte – also auch keinen
Herzschlag, habe ich keine Verbindung aufgebaut – aber ich habe natürlich auf
das Wunder gehofft… und wenn man bereits ein tolles Kind hat, dann weiß man
dieses wieder einmal sehr Wert zu schätzen. Und es gibt wieder andere, die
haben mit viel schlimmeren Schicksalsschlägen zu kämpfen… gerade denke ich an
Prinni
Von daher rate ich euch das zu lieben was ihr
habt! Alles Gute!
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