Montag, 21. August 2017

meine Bauchspiegelung



Ihr Lieben,

ich danke euch für die lieben Worte! Es hilft wirklich! Danke!

Am Dienstag (8.8.) kam ich also nüchtern gegen 7 Uhr in der Uniklinik an… gegen Mittag sollte die OP sein – am Vorabend wollten sie mich aufgrund des hohen ß-HCG von 28.000 am Liebsten da behalten aber ich wollte gerne noch eine Nacht zu Hause verbringen, duschen und das Unterstübchen blankrasieren und mein Zeugs organisieren. (Ich musste sogar unterschreiben, dass ich gegen ärztlichen Rat nach Hause ging) Als ich dann nochmal komplett untersucht wurde durfte ich mit meiner Akte auf Station… ich war entspannt. Und bums sollte ich mich auch schon ausziehen und bäm ging alles ganz schnell – ich war eine der ersten auf dem OP-Plan.
Die Ärzte/ Schwestern/ Helferlinge waren alle so lieb – wenn ich Angst gehabt hätte, hätten sie sie mir genommen – und dann war es auch schon vorbei – ich liebe dieses friedliche Einschlafen und schleichende Aufwachen und wieder wegnicken… irgendwann war ich dann so ne gute halbe Stunde wach und hatte voll den Druck auf der Blase – als mir dann die Schwester eine Bettpfanne holte kamen auch schon meine Sanis, die mich ins andere Haus transportierten – da hab ich das mit der Bettpfanne schnell sein lassen.
Auf Station habe ich auch noch ne ganze Weile ausgehalten, bis ich jmd. gefragt habe ob ich überhaupt aufstehen und Pipi machen gehen darf – ich durfte – mit Hilfe – Gott war das schön! Endlich pipi!
Das Aufstehen war schon schmerzhaft – grundsätzlich schmerzten diese Bewegungen… dazu  hatte ich noch einen Drainagebeutel aus dem Wundflüssigkeit rauslief – dieser war mit mir vernäht – hab ihn nämlich ein paar Mal fallen lassen – Autsch.
Am Abend besuchten mich meine Lieben – Spinni blieb draußen – ich wollte nicht, dass er mich so sieht. Aber ich habe ihm vom Fenster aus beobachten können – ich wollte an dem Abend einfach so viel wie möglich liegen.
Bei diesem Besuch entdeckten sie, den Schnullerbaum – ein großer Baum an dem ganz viele Schnuller angebracht wurden – in einen unten angebrachten Briefkasten können „große Kinder“ ihre Schnuller reinwerfen – diese werden dann an den Baum gehängt. Ich finde es eine tolle Idee.
Zum Abendessen bekam ich eine Suppe (HUNGER)… und dann schaute ich mit meiner Bettnachbarin einen Nordseekrimi mit Untertiteln – irgendwie funktionierte das mit den Kopfhörern nicht – aber egal.
Am nächsten Morgen war ich schon gegen 6 wach – dann kam das Frühstück und darauf die Visite – leider konnte sie das Schwangerschaftsgewebe nicht rauspressen – auch ein Schnitt brauchte nicht das gewünschte Ergebnis weswegen der Eilleiter entfernt werden musste – Schluck – okay… aber wenigstens kann sich dort kein weitere Schwangerschaft einnisten… na ja mit Wundern würde ich jetzt eh nicht mehr rechnen.
Und dann schleppt sich der Tag… meine Bettnachbarin geht – dafür kommt eine neue Frau, die sich ständig übergibt und deren Haare en Masse im Bad liegen – ich lese endlich mein Buch zu Ende – höre Hörbuch. Dann kommt eine dritte Frau – und bei ihr wird gleich die OP stattfinden… irgendwann wird sie abgeholt und ich bekomme ein weiteres Süppchen (HUNGER).
Später kommt die neue Frau wieder zurück und wir drei kommen ins Plaudern. Die Dame am Fenster hat Eierstockkrebs – bäm, da kommen einem die eigenen Wehwehchen unbedeutend vor. Und die andere Frau, 35, hat 4 Kinder und wurde jetzt trotz Spirale schwanger – jedoch auch eine Eilleiterschwangerschaft und hat sich gleich beide Eilleiter entfernen lassen – krass – ich dachte schon, dass ich, als eine von Hundert was „besonderes“ sei – aber sie toppte das!
Später konnte ich raus gehen um mein Mäuschen zu sehen – er war deutlich schneller als er und er wusste nun, dass Mama ein Aua hat…
Die nächste Nacht war ganz schön Kacke – die Dame am Fenster übergab sich wieder und die andere hatte so starke Schmerzen, dass sie weinte und eine Infusion bekam. Krasse Nacht aber okay, so ist das nun mal im Krankenhaus.
Frühstück und Visite… mir wurde am Vortag wohl vergessen Blut abzunehmen – dies würde heute geschehen – und sobald der Wert da ist und gut gesunken ist dürfte ich gehen. Beim Entfernen der Flexülen kam ein riesiger Blauer Fleck zum Vorschein. Dann wurden die Pflaster gewechselt und der Drainagebeutel entfernt – der Schlauch endete im Douglas Raum – und das Herausziehen war widerlich! Bis in die Tiefen der eigenen Eingeweide spürt man das Ziehen! Was war ich froh als der Schlauch raus war! Puh!
Ein leckeres Hühnchen mit Kartoffeln durfte ich noch essen und erst danach kam dann der Wert (4000) und der Entlassungsbrief
Somit durfte ich gegen 13 Uhr nach Hause.
Ich verbrachte ein paar anstrengende Tage zu Hause – wobei es jeden Tag besser ging – aber mein Bauch war noch sehr aufgebläht – meine Hose ging nicht zu… aber egal. Spinni verstand nicht, warum ich ihn nicht hochnahm – ich kniete mich dann runter und versuchte ihn so zu trösten, wenn er es brauchte. Aber das Mama ein Aua hat verstand er – jedes Mal wenn er den blauen Fleck an meinem Arm bemerkte, sagt er „Mama Aua“ und auch wenn er die Pflaster auf dem Bauch bemerkte. Aber ganz die coole Socke, die er ist, hat er jedes Mal gepustet, damit mein Aua schnell weg geht.
Am Montag (also knapp eine Woche nach der OP) schleppte ich mich zu meiner Gyn und ließ mich noch eine Woche krankschreiben – mit so einer Riesenplauze wollte ich nicht ins Büro.
Und dann hatte ich auf einmal nachts Fieber – hab eine Ibuprofen genommen und hoffte auf schnelle Linderung… am nächsten Morgen ging es mir noch schlechter – mir war übel und ich sah wohl einfach nur beschissen aus – also zurück in die Uniklinik – dort durfte ich mich auch gleich ins Bett legen – mir wurde Blut abgenommen und ich durfte Urin da lassen – später wurde ich dann geschallt und die Ärztin vermutet eine Harnwegs- oder Blasenentzündung (aber ich hatte keine Schmerzen beim Pipi machen) und verschrieb mir ein Antibiotika.
Dieses nahm ich dann gegen Mittag – und dann legte ich mich mit Spinni zum Mittagsschlaf hin – bäm wieder Fieber… und als meine Mutter Spinni ins Freibad abholte und mein Mann einkaufen ging fingen bei mir die Höllenqualen an – ich wollte so gerne sterben. Ich wusste nicht, ob ich Ibuprofen mit den Antibiotika nehmen dufte – und die Schmerzen waren so stark, dass ich mir den Beipackzettel nicht durchlesen konnte – ein Glück kam mein Mann wieder, flitze in die Apotheke (im Nachbarhaus) und klärt das ab und ich durfte die Ibuprofen nehmen – aber bis sie wirkte heulte ich noch ne gute halbe Stunde durch – dann wurde es langsam besser – den ganzen Tag hatte ich nichts gegessen – wer mich kennt weiß, dass ich immer essen kann – und daran sieht man, dass es mir echt beschissen ging! Die Couch hatte ich leider auch vollgeblutet - danach war es dann aber wenigsten vorbei mit dem Gesuppe...
Von da an ging es mir besser – und das ist auch gut so. Gerne hätte ich noch etwas mehr Zeit zu Hause verbracht aber jetzt bin ich wieder in der Arbeitswelt angekommen. Meine Hose ging dann am Mittwoch zu. Ach und am Freitag hab ich mir noch einen komischen Leberfleck entfernen lassen – ein weiteres Pflaster :)

Als mir am Montag vor der OP gesagt wurde, dass es tatsächlich eine ELSS ist, und dass ES raus muss musste ich mit den Tränen kämpfen. Aber da ich es noch nicht gesehen hatte – also auch keinen Herzschlag, habe ich keine Verbindung aufgebaut – aber ich habe natürlich auf das Wunder gehofft… und wenn man bereits ein tolles Kind hat, dann weiß man dieses wieder einmal sehr Wert zu schätzen. Und es gibt wieder andere, die haben mit viel schlimmeren Schicksalsschlägen zu kämpfen… gerade denke ich an Prinni

Von daher rate ich euch das zu lieben was ihr habt! Alles Gute!

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